Hallo miteinander,

mögen Sie eigentlich Ihren Vornamen? Was wissen Sie über diesen? Woher kommt er, was bedeutet er, warum haben Ihre Eltern Ihnen gerade diesen Namen gegeben? Ich war mir meinem Namen meist zufrieden. Klar, als Kind habe auch ich mir mal gewünscht, einen anderen Namen zu haben. „Elfie“ stand eine Weile ganz hoch im Kurs. Gott-sei-Dank konnte ich als Kind keine Namensänderung beantragen – ich war bereits damals meilenweit davon entfernt, ein elfenhaftes Wesen zu sein (und natürlich fand ich den Namen so toll, weil er nach einer Elfe klang). Der Name „Elfie“ hätte bei mir wohl manches Mal für Spott gesorgt…

Vor vielen Jahren schenkte mir meine Oma ein Buch über meine Namenspatronin, Teresa von Ávila, und ich begann, mich mit ihr zu beschäftigen. Was für eine tolle, leidenschaftliche Frau! Es lohnt sich, mal etwas von ihr zu lesen: Ihre Texte sind deutlich geschrieben, gut verständlich und zeugen von einer großen Tiefe und Bodenhaftung zugleich. Teresa war es zeitlebens wichtig zu verdeutlichen, dass Kontemplation (also das sich betend-in-die-eigene-Stille-Zurückziehen) und Alltagsleben gleich wichtig sind: Gott ist nicht nur im Gebet, in der Meditation oder der Messe bei uns, sondern auch beim Rasenmähen, Texteschreiben oder Aufräumen. So habe ich mir als Ausgangpunkt für meinen heutigen Text eine wunderbare Passage von Teresa aus ihrem „Buch der Gründungen“ gewählt:

„Also, meine Töchter, auf! [Anmerkung der Autorin: Söhne,
Mütter, Onkel, Großnichten… alle mögen sich bitte
angesprochen fühlen.] Den Kopf nicht hängen lassen!
Wenn euch der Gehorsam Beschäftigung mit äußeren
Dingen aufträgt, dann versteht, dass der Herr zwischen
den Kochtöpfen weilt, falls es in der Küche ist, und euch
innerlich und äußerlich hilft.“

Suchen wir Gott also heute mal zwischen den Kochtöpfen – oder, genauer gesagt, zwischen den Backformen. Seit einigen Jahren backe ich zu Ostern Bananenbrot (ich weiß auch nicht mehr, warum es irgendwann Bananenbrot wurde; wegen des Osterhasen wäre Möhrenkuchen eigentlich passender, aber es ist eben Bananenbrot). Wer im letzten Jahr bei der Osternachtsmesse und der anschließenden Agape in St. Elisabeth war, hatte die Gelegenheit, sich ein Stück davon zu nehmen.

Statistisch gesehen müssten wir alle im Moment zentnerweise Mehl zu Hause bunkern – immerhin war es über Wochen in den Geschäften ausverkauft. Nutzen wir dieses und backen wir also ein Bananenbrot. Das ursprüngliche Rezept stammt aus einem Buch mit dem Titel „The Happy Herbivore“ (auf Deutsch in etwa „Die*der glückliche Pflanzenfresser*in“) und ist vegan. Man kann aber auch Milch darin verwenden. Eier braucht man nicht (ehrlich nicht!). Übrigens auch keine Hefe (die scheint ja immer noch teilweise Mangelware in den Geschäften zu sein). Für alle, die noch nie Bananenbrot gegessen haben: Es heißt zwar BananenBROT, ist aber gleichzeitig ein bisschen wie ein Kuchen. Man kann das Bananenbrot super mit Butter, Margarine, Kokosöl, belegt mit Apfelscheiben, Marmelade oder Nuss-Nugat-Creme essen. Oder auch einfach so ohne alles.

Zutaten (für eine 30cm-Kastenform):

  • 85 g Pflanzenmilch wie Mandel- oder Hafermilch (oder auch Milch von der Kuh)
  • 1 Teelöffel Zitronensaft
  • 6 richtig reife Bananen (gerne mit vielen braunen Sprenkeln)
  • 150 g Zucker (am besten brauner Zucker, aber es geht auch weißer Zucker oder Kokosblütenzucker; ich nehmen meist Birkenzucker)
  • 2 Teelöffel Zimt
  • eine Prise gemahlene Muskatnuss
  • 500 g Mehl (am besten als Vollkorn-Dinkel- oder -Weizenmehl; man kann aber auch einfach nehmen, was man mag: ich habe zum Beispiel in diesem Jahr mal eine wilde Mischung aus Vollkorn-Buchweizen-, Reis-, Kokos- und Hafermehl ausprobiert und selbst das hat gut geklappt); wenn man kein Vollkornmehr nimmt, sollte man besser 550 g Mehl nehmen, also etwas mehr
  • 2 Teelöffel (Kaiser-)Natron
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • entweder 2 Teelöffel Vanilleextrakt oder 1 Tütchen Vanillezucker oder 1 ausgeschabte Vanilleschote oder etwas Vanillearoma
  • 3 Esslöffel Ahornsirup

Heizen Sie den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vor. Kleiden Sie eine 30cm-Kastenform mit Backpapier aus (oder fetten Sie sie – es geht beides). Gießen Sie die (Pflanzen-)Milch und den Zitronensagt in ein Schüsselchen und rühren diese mit einem kleinen Schneebesen oder einer Gabel solange um, bis kleine Bläschen entstehen (keine Sorge: Wenn die Bläschen einfach nicht entstehen wollen, ist das nicht tragisch; wichtig ist, dass beides gut miteinander vermischt ist).

Pürieren Sie sorgfältig die Bananen zusammen mit dem Zucker (in einer Küchenmaschine, mit einem Pürierstab oder ggf. mit einer Gabel von Hand) bis alles schön cremig ist. Sieben Sie das Mehl, (Kaiser-)Natron, Backpulver und die Gewürze (Zimt und Muskat) in eine große Schüssel.

Gießen Sie nun die (Pflanzen-)Milch-Zitronensaft-Mischung, die Bananen-Zucker-Mischung sowie Vanille und Ahornsirup zu der Mehl-Mischung in die große Schüssel. Rühren Sie das Ganze mit einem Kochlöffel um. Das geht recht schnell und man sollte auch gar nicht besonders lange rühren. Schauen Sie, dass sich unten in der Schüssel kein Mehl abgesetzt hat, sondern dass alles gut verbunden ist. Ich nehme darum zum Mischen oft eine durchsichtige Salatschüssel – da kann ich zwischendurch von unten schauen, ob sich alles miteinander verbunden hat. Falls der Teig sehr flüssig ist, geben Sie mehr Mehl hinzu. Der Teig sollte zwar nicht wie ein Brotteig sein (man sollte ihn also auf keinen Fall auf einer Arbeitsplatte kneten können!), aber richtig flüssig sollte er auch nicht sein.

Geben Sie diese Mischung nun in die mit Backpapier ausgelegte oder gefettete Kastenform und streichen die Oberfläche etwas glatt. Passen Sie gute auf, wenn Sie Backpapier verwenden: Mir ist es bei den ersten Malen immer mal wieder passiert, dass das komplette Backpapier in die Form geplumpst ist und sich der Teig einmal darüber verteilt hat (was Mist ist, denn dann muss man alles wieder zurückschütten, die Form reinigen, neu auskleiden… einfach nervig). Klappen Sie das Backpapier also richtig fest in die Form. Gut ist auch, erst einige Esselöffel Teig auf dem ausgekleideten Boden der Form zu verteilen – dann rutscht das Backpapier nicht mehr allzu sehr. Oder man findet einen Smutje, der einem das Backpapier festhält (Ehemänner*frauen, Kinder, Mitschwestern*brüder, WG-Mitbewohner*innen etc. gehen auch).

Decken Sie die mit Teig befüllte Form mit Alufolie ab. Am besten machen Sie eine Art kleines Zelt aus Alufolie: Wenn der Teig etwas aufgeht, klebt er dadurch nicht von unten an der Folie fest. Stellen Sie die Kastenform auf die mittlere Schiene in den vorgeheizten Backofen und backen das Bananenbrot zwischen 75 und 120 Minuten. Diese Zeitspanne ist recht groß, aber es hängt von so vielen Faktoren ab, wie lange das Brot braucht: Größe der Bananen, Art des Mehls, Temperierung des Backofens usw. Pieken Sie nach 75 Minuten mit einem Holzstäbchen in das Brot. Wenn kein Teig am Stäbchen klebt, ist das Bananenbrot fertig. Wenn noch Teig daran klebt: Weiterbacken und regelmäßig (alle zehn Minuten) wieder die Stäbchenprobe machen. Es mag dauern, aber es ist wichtig, dass wirklich kein Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleibt.

Wenn das Bananenbrot fertig gebacken ist, nehmen Sie es aus dem Backofen und lassen es draußen etwa 15-30 Minuten in der Form etwas abkühlen. Dann können Sie es vorsichtig aus der Form heben.

Viel Spaß beim Backen und guten Appetit!

Ihre und Eure Theresa Schramke