Eine ermutigende Botschaft von Frere Alois, Taizé

Die derzeitige Zeit der Kontaktsperre und der Abschottung bringt es mit sich, dass auch ich viel mehr Zeit in meinem kleinen Apartment in der Meininger Straße verbringe. Inzwischen schaffe ich es, mich fast jeden Abend mit dem Jugendzentrum Johannes Paul II in Sarajevo und im Gebet mit der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé zu verbinden.

Per Internet bekomme ich so Nachrichten von Menschen, die an verschiedenen Orten auf der Welt vor der gleichen Herausforderung stehen. In den Zeiten der Globalisierung sind wir nicht allein, wir sind, wie Frere Alois es sagt, „von allen getrennt, und doch mit allen vereint.“

Der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé schreibt weiter:

„Es ist uns bewusst, wie sehr uns die Fürbitte gerade jetzt mit unzähligen Menschen auf der ganzen Welt verbindet.

Neben den Vorsichtsmaßnahmen und den Änderungen im Alltag, die nötig sind, stellen wir uns aufgrund dieser unerwarteten und außergewöhnlichen Krise viele Fragen. Wir spüren das Leid und die Angst der Opfer, der Kranken und deren Familien sowie all jener, die von den wirtschaftlichen Auswirkungen hart betroffen sind. Wir denken im Gebet an all diese Menschen.

Und wir möchten unseren Dank und unsere Bewunderung für diejenigen zum Ausdruck bringen, welche sich mit aller Kraft der Opfer annehmen und darüber hinaus das öffentliche Leben organisieren und aufrechterhalten. Es gibt unzählige Beispiele von Kreativität und Hingabe, von Solidarität und Widerstand gegen Passivität und Entmutigung ...

Und natürlich fragen wir uns in diesen schwierigen Zeiten immer wieder: „Was erwartet Christus von uns? Was schenkt uns der Auferstandene, der durch verschlossene Türen hindurch zu seinen mutlos gewordenen Jüngern kommt, und wozu ruft er uns heute auf?“ In den Widrigkeiten des Augenblicks, wie Frère Roger sagte, „die Ereignisse nicht tatenlos hinnehmen, sondern in Gott mit ihnen etwas Neues entstehen lassen“.

Wenn wir Christus nachfolgen, machen wir uns bereit umzukehren. Wir möchten uns, von der Dunkelheit weg, dem Licht des Auferstandenen zuwenden. Lassen wir uns Tag für Tag nicht ablenken von Angst, Wut, Bedauern, Verzweiflung und Dunkelheit, welche die ganze Erde bedecken möchte und unsere Aufmerksamkeit in Beschlag nimmt ... Bleiben wir tief im Herzen an der Quelle des Friedens, dieses Friedens, der alles übersteigt!“

Dieses Vertrauen in Christus und in die Menschen dieser Welt, das ich in den Begegnungen mit den Freund/innen in Sarajevo und im Gebet mit der Gemeinschaft in Taizé erfahren, wünsche ich auch Ihnen

Thomas Willms

(Quelle: https://www.taize.fr/de_article27545.html)