Auf das was danach kommt

„Auf das was danach kommt.“ Ich habe den Eindruck dass ich diese Liedzeile im Moment ständig im Radio höre.

"LOTTE & Max Giesinger - Auf das, was da noch kommt" bei YouTube anhören.

Und dann fällt mir sofort die Coronakrise ein und ich seufze innerlich und denke mir: „Ach ja, wie schön, wenn doch alles wieder normal wäre. Die Kinder wieder in der Schule und in der OT; wir freuen uns auf die großen Ferien und planen unseren Urlaub; wir treffen uns mit der Familie und verabreden uns mit Freunden.“ „Ach ja“, seufze ich, „auf das was danach kommt.“ Und ich will schon  zum Kühlschrank gehen und mir einen Sekt einschenken um mit Max Giesinger und Lotte, den vermeintlichen Interpreten dieses großartigen Satzes auf die Zeit nach Corona anzustoßen.

Doch dann entdecke ich bei der Recherche für diesen Tagesimpuls, dass das Lied von Max Giesinger und Lotte „Auf das was da noch kommt“ heißt.

Da bekommen meine Gedanken sofort eine ganz anderen Richtung: Was da noch alles auf uns zukommt?

Nun dürfen wir ja endlich wenigstens kleine Schritte in Richtung Öffnung gehen. Seit wenigen Wochen dürfen wieder Gottesdienste stattfinden. Aber unter welchen Bedingungen! In meine Freude mischen sich sofort wieder Sorgen: Wie wird das sein mit Mundschutz im Gottesdienst und Desinfektionsmittel am Eingang? Wie wird das sein ohne Singen und mit Ordnern, die mir den Platz zuweisen? Werde ich da Gemeinschaft erleben, oder wird mir nur noch schmerzhafter bewusst, worauf wir im Moment verzichten müssen? Bleibe ich noch in meinem Kokon?

Und es wird mir klar, dass es ein „Auf das was danach kommt“ nur mit einem „Auf das was da noch kommt“ gemeinsam geben wird. Um in der Sprache von Liedtiteln zu bleiben: „Dieser Weg wird kein leichter sein“. (Seltsam, dieses Lied von Xavier Naidoo hat noch nicht den Weg zurück in die aktuellen Playlists der Radiosender gefunden)