Hallo miteinander,

ich gebe es ganz unverhohlen zu: Manchmal sehe ich alles schwarz und weiß. Da gibt es das Gute auf der einen, das Schlechte auf der anderen Seite. Ein Film gefällt mir oder gar nicht. Ein Buch ist gut oder blöd. Ein Mensch lieb oder böse.

Natürlich weiß ich, dass die Welt nicht schwarz-weiß ist. Es macht die Sache nur manchmal so einfach – scheinbar. Denn bei genauer Betrachtung stelle ich fast immer fest: Meine starre Einteilung ist falsch. Es gibt nicht nur zwei Extrema, sondern viele Nuancen dazwischen. „Die Dinge sind nicht immer einfach schwarz oder weiß“, hat die britische Schriftstellerin Doris Lessing (1919-2013) mal gesagt. Recht hatte sie.

Und dennoch ist es okay, die Dinge auch mal schwarz-weiß zu sehen – solange wir uns bewusst sind, dass wir dies nur tun, um die Komplexität, die uns umgibt, für einen Moment etwas einfacher zu gestalten, um sie besser zu verkraften. Und: Solange wir nicht in dieser Sichtweise verharren!

Für die Tage, an denen alles ein bisschen viel ist und wir uns nach etwas Einfachheit (also Schwarz-weiß) sehnen, habe ich ein Rezept kreiert: Das Schwarz-weiß-Knuspermüsli (wer es gerne etwas fancy und modern möchte, kann es auch „Black and White Granola“ nennen). Geht recht einfach, macht Spaß und dürfte auch Kindern schmecken (das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert). Weil es relativ wenig zugesetzten Zucker und zugesetztes Fett enthält, dafür aber Nüsse, Kakao, Apfelmark und Hafer, ist es sogar gesund (solange man es nicht in eine Regenbogen-Mischung mit Extra-Schokolade verwandelt; siehe unten). Und weil es kein Palmöl enthält (wie die meisten Knuspermüslis) ist es sogar fast ein bisschen öko.

Schwarz-weiß-Knuspermüsli

Für insgesamt ca. 850 – 900 g:

  • 200 g Haferflocken (Großblatt- bzw. kernige Haferflocken)
  • 100 g gehackte Mandeln
  • 50 g Kürbiskerne, grob gehackt
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • 50 g Sesamsamen (ich nehme ungeschälten, aber geschälter oder schwarzer Sesam geht auch) oder Kokosflocken (je nachdem, was man lieber mag)
  • 200 g Apfelmus ohne Zucker (auch „Apfelmark“ genannt)
  • 50 g Roh- bzw. Back-Kakao (Kakaopulver ohne Zucker)
  • 2 EL Kokos- oder Rapsöl
  • 4 EL Ahornsirup
  • 3 TL Zimt
  • eine Prise Salz

plus ZWEI der folgenden Zutaten-Optionen:

  • 50 g Mandelblättchen und/oder
  • 50 g Cashewkerne, grob gehackt und/oder
  • 50 g Kokos-Chips und/oder
  • 50 g Paranüsse, gehackt und/oder
  • 50 g Bananenchips, grob gehackt und/oder
  • 50 g weiße Schokolade, gehackt

Die Haferflocken, gehackten Mandeln, Kürbis- und Sonnenblumenkerne sowie die Sesamsamen bzw. Kokosflocken in einer Schüssel gut mischen. Den Backofen auf 170°C Umluft vorheizen. Apfelmus, Kakaopulver, Kokos- oder Rapsöl, Ahornsirup, Zimt und Salz in einem Topf unter Rühren leicht erwärmen. Das Kokosöl soll geschmolzen sein und alles gut miteinander verbunden (das Ganze muss also nicht kochen, nur ein wenig warm werden). Die Flüssigkeit über die trockenen Zutaten in der Schüssel geben und alles gut miteinander vermischen.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Massen darauf mit einem Teigschaber gut verteilen. Die einzelnen Körner und Flocken sollen dabei zusammenkleben. Das Backblech auf die mittlere Schiene in den Backofen schieben und insgesamt 40-45 Minuten backen. Alle 10 Minuten holt man das Blech heraus und wendet die Körnermischung portionsweise. Dabei bricht die „Körnerplatte“ etwas auseinander, aber das ist völlig in Ordnung.

Beim letzten Wenden (nach ca. 30 Minuten) bricht man das Knuspermüsli in mundgerechte Stücke und backt es noch einmal für 10 Minuten. Das Knuspermüsli ist fertig, wenn es ganz durchgetrocknet ist. Schnuppern sie zwischendurch mal – es darf nicht verbrannt riechen!

Das Knuspermüsli aus dem Ofen holen und auf dem Backblech vollständig auskühlen lassen. Beim Trocknen wird es richtig knusprig. Mischen Sie nun zwei der genannten Zutaten-Optionen unter das getrocknete und erkaltete Müsli. Dadurch entsteht der Schwarz-weiß-Effekt. Wenn Sie sich nicht entscheiden können, können sie auch mehr als zwei der Optionen untermischen – oder auch nur eine (ich habe mal nur Mandelblättchen verwendet – dafür aber 100 Gramm. Das war lecker und sah auch so schön aus).

Das Knuspermüsli sollte man luftdicht lagern – in einem großen Schraub- oder Vorratsglas oder einer gut schließenden Keksdose. Dort hält es sich theoretisch 4 bis 6 Wochen – wie gesagt: theoretisch. Aus der Praxis kann ich dies nicht bestätigen, denn bei uns ist das Glas irgendwie immer vorher leer… Man kann auch Teile des fertigen Knuspermüslis in kleinere Schraubgläser verteilen und an liebe Mitmenschen verschenken. Dann können auch die mal schwarz-weiß in den Tag starten.

Das Knuspermüsli kann man super mit Obst und Joghurt oder einfach mit Milch (z. B. Mandel- oder Hafermilch oder Milch von der Kuh) essen. Es schmeckt auch sehr lecker über Porridge gestreut oder einfach pur aus dem Glas genascht.

Übrigens: Wer es so gar nicht schwarz-weiß mag, kann ganz am Ende auch ein bis zwei Hände voll Smarties in die fertige Müsli-Mischung geben. Dann wird aus dem Schwarz-Weiß-Knuspermüsli ganz schnell ein Regenbogen-Knuspermüsli. Für all die Tage, die nicht schwarz und weiß, sondern bunt und wild und durcheinander sind – wie das Leben eben so ist.

Guten Appetit und bis zum nächsten Mal

Ihre und Eure Theresa Schramke