Liebe Leserinnen und Leser,

ich vermute, vielen von Ihnen geht es ähnlich wie mir. So langsam spürt man doch, dass die Rufe nach dem „Zuhausebleiben“ und der Kontakteinschränkung zu sehnsuchtsvollen Momenten führt.

Selbst ein Besuch bei einer befreundeten jungen Familien mit einem kleinen Sohn, dessen „Pate“ oder Vertrauensperson ich sein darf, ist momentan nicht möglich. Nur ein kurzes Treffen mit den Eltern…. mehr nicht. Noch schwieriger ist es, wenn es Freundinnen und Freunde in anderen Regionen oder gar Ländern gibt. Wie gerne würde ich jetzt mit Slatjana an der Donau in Serbien sitzen und die fast noch unberührte Natur genießen! Wie gerne würde ich Tirana, die seltsame und umtriebige Hauptstadt Albanien schlendern oder an der wunderschöne albanischen Riviera den Sonnenuntergang bestaunen. Dies wird in den nächsten Monaten nicht möglich sein.

Aber Gottseidank habe ich ja Özlem, Marseda und Oligerta adoptiert. Adoptiert – ja sie lesen richtig, ich habe sie adoptiert und noch jemanden, aber dazu später.

Özlem, Marseda und Oligerta sind wunderbare Lebewesen auf unserem Planeten, sie werden liebevoll gepflegt – und gewässert. Wieder Fragezeichen???

Also okay, es handelt sich hier um eine Traubenrebe, einen Clementinen- und einen Orangenbaum, die jeweils auf nachhaltig wirtschaftenden spanischen Farmen stehen. Und ihre Früchte sind fantastisch. Und weil ich diese drei Namen auch mit wunderbaren Menschen verknüpfen kann, gesellt sich Sehnsucht zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Konsum, denn bei mir gibt es Trauben, Clementinen und Orangen nur dann, wenn Erntezeit ist.

Adoption Nummer 4…so jetzt wird es im Seelsorgebereich etwas heikel. Da ich ein leidenschaftlicher Liebhaber von Ziegenkäse bin, habe ich in Thüringen eine Ziege adoptiert, ebenfalls auf einen nachhaltig wirtschaftenden Bauernhof. Und Mitte Mai werde ich von genau dieser Ziege Käse erhalten. Die Vorfreude ist jetzt schon riesig große. Auch diese Ziege hat natürlich einen Namen….Theresa. Ja, zu meiner Rechtfertigung muss ich zunächst sagen, dass ich dieses Mal den Namen nicht aussuchen konnte, Und sie hat nicht im ENTFERNTESTEN etwas mit unserer Verwaltungsstellenleiterin Theresa Schramke zu tun. Ehrlich. Obwohl… so toll der Käse schmecken wird, so gut finde ich die Arbeit der menschlichen Theresa schon. Daher doch eine Verbindung.

Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht haben Sie auch so die eine oder andere Brücke, um Sehnsüchte nach einem Wiedersehen oder körperlicher Nähe zu überwinden, oder sie zumindest erträglich zu halten. Das wünsche ich jedenfalls uns allen in dieser immer noch so kontaktarmen Zeit.

Thomas Willms

Übrigens – das mit der Adoption geht wirklich, auch von einem Reisfeld, von Quinoa, Mangos, Walnüssen, Bienenvölkern etc. Man nennt dies Crowdfarming. Informationen erhalten Sie auf der gleichnamigen Website https://www.crowdfarming.com/.