Liebe Mitchristen im Wupperbogen und darüber hinaus,

am heutigen Sonntag möchte ich mit Ihnen Gottesdienst feiern, wenn auch getrennt, so doch gemeinsam.

Um 12 Uhr werde ich den folgenden Gottesdienst feiern und lade sie ein, dies mit mir zu tun, zur gleichen Zeit, am eigenen Ort.

Das Gebet kennt keine Grenzen und es kennt auch keine Trennung - es möchte verbinden und Gemeinschaft spürbar werden lassen!

Wer die Melodien der beiden Lieder nicht auswendig kennt, für den findet sich jeweils am Ende der Liedtexte ein Link zu einem YouTube-Video - beten und singen wir gemeinsam!

Ihr

Pastor Martin Schlageter

 

Gottesdienst zu Hause am 29. März 2020, 12 Uhr

Eröffnung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied:

1)
Suchen und fragen, hoffen und sehn,
miteinander glauben und sich verstehn,
lachen, sich öffnen, tanzen befrein:
So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein. So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein.

2)
Klagende hören, Trauernde sehn,
aneinander glauben und sich verstehn,
auf unsere Armut läßt Gott sich ein:
So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein. So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein.

3)
Planen und bauen, Neuland begehn,
füreinander glauben und sich verstehn,
leben für viele, Brot sein und Wein:
So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein. So Gott spricht sein Ja, es stirbt unser Nein.

Seht, neuer Morgen in unsrer Nacht (Youtube)

Solange wir leben, hoffen wir. Leben ohne Hoffnung ist finster und dumpf. Ohne Aussicht und Zuversicht verwelken wir. Es genügt nicht, sich selber Hoffnung zu machen. Hoffnung braucht einen Grund.

Denn ich, ich kenn meine Pläne, die ich für euch habe - Spruch des Herrn - . Pläne des Heils und nicht des Unheils, denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. ( Jer 29, 11 )

Deinen Bund, o Herr, verkünden wir, und deine Treue preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.

Kurze Stille

Du Gott und Ursprung unseres Lebens - Wir hoffen auf dich.
Du Gott und Atem unseres Lebens - Wir hoffen auf dich.
Du Gott und Ziel unseres Lebens - Wir hoffen auf dich.
Du Gott und Zukunft unseres Lebens - Wir hoffen auf dich.

Dein Sohn ist dein endgültiges Ja-Wort zu uns - Wir hoffen auf dich.
Dein Sohn hat das Kommen deines Reiches verkündet - Wir hoffen auf dich.
Dein Sohn hat Sünde und Tod am Kreuz besiegt - Wir hoffen auf dich.
Dein Sohn hat das Tor zur Auferstehung aufgetan - Wir hoffen auf dich.

Der Herr hat uns befreit - Auf ewig besteht sein Bund.

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit
3sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank.
4Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
5Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus.
6Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
7Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
17Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.
20Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus.
21Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
22Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
23Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
24Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.
25Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,
26und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?
27Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
33bJesus war im Innersten erregt und erschüttert.
34Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh!
35Da weinte Jesus.
36Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!
37Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
38Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
39Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.
40Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.
43Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen!
45Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Impuls:

Mitten in den Schmerz, mitten in die Trauer von Marta und Maria kommt Jesus - und er hat kein Wort des Trostes. Er hat eine Frage: Glaubst du das?
Die Hoffnung finde ich in mir, ich muss mich öffnen dafür, es zulassen. Ich kann in mir die Zuversicht entdecken, wenn ich seinem Versprechen vertraue. Kann ich das? Marta wusste nicht, was kommt, sie wendet sich Jesus zu in der Hoffnung auf Trost in der Einsamkeit - und sie wird nicht enttäuscht, doch sie bekommt es auch nicht einfach geschenkt, sie muss in sich den Glauben und das Vertrauen in Jesus finden und es aussprechen - erst dann schenkt ihr der Christus die Nähe, die nur er schenken kann. Wie gerne möchte ich diese Nähe dauerhaft spüren, aber es gelingt nur zeitweise, manchmal nur einen kurzen Augenblick….., aber es gelingt!

Kurze Stille

Zwischen Angst und Hoffnung leben wir und möchten doch gern glücklich sein und Sinn erfahren.
Wenn Zweifel und Enttäuschung uns bedrängen: Schenke uns Zukunft und Hoffnung - Gott des Lebens, Grund unserer Hoffnung

Zwischen Angst und Hoffnung treiben wir und möchten doch gern vorwärts gehen und Ziele sehen.
Wenn Dunkelheit und Finsternis über uns kommen: Rette uns ins Licht und in die Freiheit - Gott der Menschen, Grund unserer Hoffnung.

Stärke alle, die in unserer Zeit Verantwortung übernehmen und tragen, alle, die sich einsetzten für das Leben von Anderen, alle, die Hoffnung suchen, alle, die Hoffnung schenken - Gott der Menschen, Grund unserer Hoffnung.

Gott, du bist ein Freund des Lebens und willst, dass wir das Leben in Fülle haben.
Mach uns zu Zeugen dieser Botschaft:
das wir Vertrauen säen, wo Ängste sind;
dass wir Mut machen, wo Verzagtheit ist;
dass wir Kraft schenken, wo Schwachheit lähmt.
Lass uns Dienende der Hoffnung und Freunde des Lebens sein.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied:

1)
Meine Seele ist stille in dir, denn ich weiß:
Mich hält deine starke Hand.
Auch im dunklen Tal der Angst bist du da und schenkst Geborgenheit.
Meine Seele ist stille in dir.

2)
Meine Seele ist stille in dir,
du allein bist der Gott, der gerne hilft.
Wer da bittet, der empfängt aus dem Reichtum deiner Herrlichkeit.
Meine Seele ist stille in dir.

3)
Meine Seele ist stille in dir, denn ich weiß:
Du führst sicher an das Ziel.
Du kennst meinen nächsten Schritt und du weißt um die Gefahr der Nacht.
Meine Seele ist stille in dir.

4)
Meine Seele ist stille in dir, denn ich weiß:
Du bist da und richtest auf,
wie der Regen dürres Land neu belebt und zum Erblühen bringt.
Meine Seele ist stille in dir.

Meine Seele ist stille in dir (Youtube)

So segne und behüte uns der allmächtige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.