Selten hat man es erlebt, dass ein Patronat auf die Ansprüche des Ortes und auf die Fragen der Menschen, die hier wohn(t)en, derart zugeschnitten war und ist wie hier in Heckinghausen. Als das Patronat um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. vergeben wurde, herrschte der Ton einer rauen Arbeitswelt mit ausbeuterischen wie auch klassenkämpferi­schen Zügen. Viele dieser Züge ähnelten der Welt, wie sie Elisabeth erlebte und durch ihr Wirken Heil erfahren ließ.

Thüringen war eine wirtschaftlich aufstrebende Macht, aber ohne Anschluss an den europäischen Hochadel. Dieser wurde durch die Heirat des Landgrafen Ludwig mit der Tochter des ungar. Königs, Elisabeth, herbeigeführt. Am Hof herrschte vor allem ein Karrieredenken und ihr Einsatz für Arme und Kranke brachte ihr vor allem Missgunst und Neid. Nach dem Tod ihres Mannes kam dieser voll zum Ausbruch und führte zur Vertreibung aus der Wartburg. Die Kinder wurden verteilt, sie selbst ging ins Kloster und setzte sich weiterhin mit allem, was sie besaß, für die Armen ein, bis sie am 17.11.1231 in Marburg starb. Bereits 1235 erfolgte die Heiligsprechung und eine glühende Verehrung, die von zahlreichen Legenden umwoben wurde (Rosenwunder, Vogelwunder) und erst in den Wirren des 16. Jhd. unterdrückt wurde.

Ihr heilbringendes Vorbild wurde in den Nöten der Industrialisierung im 19. Jh. wieder entdeckt: Weder Heimatlosigkeit noch Reichtum, weder das elegante Leben noch Krankheit schmälerten ihr Gottvertrauen und hielten sie von ihrem Einsatz für die Armen ab. Mit dieser Haltung war sie "auf Heckinghaus" für die einen Hoffnungszeichen, für die anderen Herausforderung – und ist es auch noch heute.

Attribute: Korb mit Rosen oder Brot, Schüssel mit Fischen, Bettler.

Bauernregel zum Festtag Elisabeth (17.11. +; kirchl. Gedenktag 19.11.).

"Es verkündet St. Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht."