Die wohl jüngste Gemeinde des Seelsorgebereichs ist „St. Elisabeth und St. Petrus“. Erst seit dem 1.1.2003 besteht diese Gemeinde, die durch den Anschluss der Gemeinde St. Petrus an die Pfarrgemeinde St. Elisabeth entstanden ist. Gerne hat diesen Schritt keine der beiden beteiligten Gemeinden getan. Doch war er getragen von der Zuversicht, dass gemeinsam manches leichter geht, zumal beide Gemeinden von denselben hauptamtlichen Seelsorgern betreut werden.

Auch ohne den Zusammenschluss sind St. Elisabeth und St. Petrus – jede für sich – ausgesprochen junge Gemeinden. Dabei ist St. Petrus von ihrer Entstehungszeit die ältere. Ursprünglich gehörte das Gebiet zu Ronsdorf. Es fing mit dem Bau einer Schule 1897 an, 1899 wurde ein Kapellenbauverein gegründet, 1904 wurde ein Betsaal erbaut, 1905 ein erster geistlicher Rektor ernannt. 1906 wurde ein Gründstück für einen Friedhof erworben und 1910 die Kirche St. Petrus feierlich eingeweiht.

Zu der Zeit suchte der Kirchbauverein in Heckinghausen – das St. Jo­hann Baptist in Oberbarmen zugeordnet war - noch nach einem geeig­neten Grundstück für eine Kirche. 1918 wurde der „Bärensaal“ zum Gottesdienstraum umgestaltet, 1921 kam Rektor Gebrande in die Gemeinde. Die Not der 20er Jahre ließ keinen Gedanken an einen Kirchbau aufkommen. Noch 1930 war die Kasse leer, weil alles für die Armen verteilt wurde. Doch dann nahm es einen rasanten Aufschwung: 1935 Grundsteinlegung, 1937 Kirchweihe. Dazu gehörten auch schon drei Glocken und eine kleine Orgel. Bis heute weiß man nicht, woher das Geld kam, aber die Kirche stand da, und 1938 erfolgte die Erhebung zur eigenständigen Pfarrei. Ein jähes Ende erlebte dieser Gründerelan durch einen Bombenagriff, bei dem die Kirche bis auf den Turm zerstört wurde. Auch Pfarrer Gebrande kam unter den Trümmern des Pfarrhauses um. Ein Schock, der bis heute bei Zeitgenossen spürbar ist. Trotz der bitteren Not der Nachkriegsjahre konnte die Kirche schon 1948 wieder eingeweiht werden. Sie umfasste allerdings nur noch 2/3 der ursprünglichen Länge. 1958 wurde sie noch einmal umgebaut und erhielt die ursprüngliche Länge zurück. Als letzte Baustufe für ein modernes Pfarrzentrum wurde 1988 der Pfarrsaal vollendet.

Auch von St. Petrus ist nur noch der Turm vom ursprünglichen Kirchbau erhalten. Hier lag es allerdings daran, dass der Hang absackte und sich im Mauerwerk tiefe Risse bildeten. 1959 musste die Kirche dann wegen Baufälligkeit geschlossen werden. 1961 wurde St. Petrus selbständige Pfarrei und entschloss sich 1962 zum Neubau der Kirche. Der konnte seit 1966 pro­visorisch genutzt werden – und dies dauerte bis 1977. Kurz vor seinem Eintritt in den Ruhestand gelang es Pfarrer Rasky noch mit der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe, einer imponierenden Orgel und einem mit beach­tenswerten Reliefarbeiten versehenen Altar, dem im übrigen schlicht gehaltenen Gottesdienstraum Akzente zu setzen, die Zeugnis von der „frohen“ Botschaft geben. Zur Jahrtausendwende sorgte Pater Vos mit umfangreichen Sanierungsarbeiten am Pfarrheim dafür, dass auch für weltliche Feiern ein entsprechender Rahmen gesetzt werden kann.

Sicherlich bestimmen sich die Gemeinden nicht nur aus der baulichen Substanz. Im Gegenteil: Vorraussetzung dafür ist immer auch eine in­takte und lebendige Ortsgemeinde, die sich für „ihre Kirche“ mit Seele und Leib einsetzt; Menschen, die sich ihre Kirche „was kosten“ lassen. Ohne ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und große Spendenbereitschaft wären diese Bauwerke und ihre Ausstattung nicht denkbar.
So klingt im Leben und in den Zeugnissen von „St. Elisabeth und St. Petrus“ auch heute noch der Auftrag der Hl. Elisabeth an, der auch in eine der Glocken eingeflossen ist:

„Es ist unsere Aufgabe, die Menschen fröhlicher zu machen.“